Sfr Wieseck gegen WSV II = 4:4

Sfr. Wieseck - Wiesbadener SV 1885 II 4:4
von Thomas Böhmer

Mit einem etwas mulmigen Gefühl fuhren wir am 19.11. zum Auswärtsspiel
nach Wieseck.
Wieseck hat eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die daher besonders an
den hinteren Brettern stark ist, und wir mussten leider wieder drei
Ersatzspieler bemühen.

Es ließ sich allerdings ganz gut an. Zunächst schaffte es Frank Mayer an
Brett 5, zum dritten Mal in Folge als Erster seine Partie zu beenden.
Ein Remis gegen den recht starken Gegner war aus Mannschaftssicht sehr
in Ordnung. Er spielte mit Weiß gegen Grünfeld-Indisch, riskierte nicht
viel und sein Gegner verlor schnell die Lust, Gewinnversuche zu
unternehmen: 0,5:0,5.

Dies sollte das Standardergebnis dieses Spieltages werden. Als nächster
gab Evsej Kasakevitsch an Brett 4 seine Partie Remis. In einem
französischen Stellungstyp hatte er mit Schwarz nie ernsthafte Probleme,
jedoch auch kaum Möglichkeiten, auf Gewinn zu spielen: 1:1.

An Brett 8 konnte sich Lutz Baumeister mit Schwarz aus einer etwas
kniffligen Situation befreien und danach ebenfalls ein Remis erreichen:
1,5:1,5.

Danach gab Thomas Böhmer am Brett 3 seine Partie Remis. Er hatte nach
der etwas ungewöhnlichen Eröffnung (1. d4 Sf6 2. c4 Sc6) eher
zurückhaltend gespielt und konnte gegen seinen (von der DWZ her)
deutlich schwächeren Gegner keinen Vorteil erreichen: 2:2.

Fast schon auf Verlust stand Dieter Minor an Brett 6 gegen einen starken
Gegner. Nach der ungarischen Verteidigung war er arg in die Defensive
geraten, hatte dann auch noch das Zentrum aufgegeben und drohte, einen
Bauern zu verlieren. Doch sein Gegner fand noch eine Möglichkeit, ihn in
ein Remis entkommen zu lassen: 2,5:2,5.

Nun verlor überraschend Joachim Doehring an Brett 2. In einer Art Igel
hatte er eigentlich sehr solide gestanden, dann aber leider einen
taktischen Fehler begangen, der ihn zur sofortigen Aufgabe zwang: 2,5:3,5.

Plötzlich sah es gar nicht mehr gut für uns aus. Helmut Zeyen hatte an
Brett 7 mehrere klare Gewinnmöglichkeiten ausgelassen. In einem
Damenbauernspiel hatte er einen starken Königsangriff erhalten, von dem
am Ende aber leider nur ein entfernter Freibauer übrig blieb. Sah zwar
immer noch gut aus, reichte aber nicht zum Sieg: 3:4.

An Brett 1 hatte sich Florin Ungurean viel vorgenommen und wollte
unbedingt gewinnen. Das sind nicht immer die besten Voraussetzungen, es
auch tatsächlich zu schaffen. Ebenfalls aus einem Damenbauernspiel
heraus schien die Stellung lange unklar, auch wenn Florin optisch leicht
besser stand. Allerdings hatte sein Gegner aktives Gegenspiel, was den
Partieausgang sehr fraglich erscheinen ließ. Am Ende gelang Florin dann
doch der dringend benötigte Sieg: 4:4.

Alles in allem konnten wir mit dem Ausgang sehr zufrieden sein.
Weiter geht es bereits am 03.12. wieder auswärts beim SK Niederbrechen
II, derzeit noch ohne Punktgewinn, aber nicht zu unterschätzen!