Erbach - Wiesbaden 2 3,5:4,5 - Knapper aber verdienter Sieg gegen den Aufstiegskonkurrenten !
Brett 1 spielte gegen das Albins-Gegengambit und kam sehr bald positionellen Vorteil, den er noch im Mittelspiel zum Gewinn verdichtete.
Brett 2 wurde mit 1.d4 überrascht und es kam zum London System.
Da er seine Figuren etwas unglücklich stellte, erlaubte Schwarz sich den Bauernraub auf b2, auf den Weiß mit Preisgabe eines weiteren Bauerns reagierte. Bei dem dann folgenden Angriff auf den schwarzen König verzichtete er zu lange auf die Öffnung der h-Linie,was ihm gefühlt und laut Computer einige (aber nicht komplette) Kompensation gegeben hätte. So konnte mittels g5 die h-Linie geschlossen gehalten werden. Der schwarze König war in der Folge sicher und dank eines Mattangriffs mit Dame und Springer gewann unser Mann.
Brett 3 bekam einen unerwarteten Gegner und bekam zwar seine Leib und Magenvariante im Alapin-Sizilianer, konnte sich aber nicht mehr richtig erinnern und verbrauchte viel Zeit. Als die Stellung dann mit Mehr-Bauern endlich gewonnen war, stellte er in Zeit-Not den Mehrbauer wieder ein. Aber auch mit dem enstehenden Freibauer hatte er noch gute Gewinnchancen, wickelte aber aufgrund der Führung im Mannschaftskampf ins Remis ab.
Brett 4 bekam sein russisches Dreispringerspiel aufs Brett. Weiss konnte mit der Eröffnung wenig anfangen und verlor nach einem Doppelangriff auf 2 Bauern völlig den Faden, statt die exponierte schwarze Damenstellung auszukontern.
Brett 5 war ziemlcih schnell zu Ende, da unser Mann recht früh eine Figur einstellte und aufgab.
An Brett 6 gab es aus Wiesbadener Sicht eine grauenvolle Partie zu sehen. Andreas geriet mit Schwarz durch eine überambitionierte Partieanlage gegen eine eigentlich harmlose Eröffnung (Torre-System: 1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. Lg5) rasch in eine prekäre Situation. Obwohl der Gegner einige einfache Gewinnwege übersah, war die Partie nicht mehr zu retten und ging verloren.
An Brett 7 kam es zu einer Neuauflage eines Kampfes vor 8 Jahren. Weiß
(Joachim) wollte dieses Mal eine symmetrische Variante unbedingt vermeiden.
Schwarz konnte mit dem entstehenden Königsinder im Anzug noch weniger anfangen als Weiß. Nach ca. 20 Zügen stand Weiß auf Gewinn.
Schwarz hatte den aktiven Springer gegen den inaktiven Le2 getauscht, und anschließend unmotiviert den eigenen König durch Aufzug des g-Bauern entblößt.
Der Lb2 sagte Danke. In der Zeitnotphase (des Gegners!) spielte Weiß jedoch zu schnell und vergab die Gewinnchancen. Es ergab sich ein total asymmetrisches (!) Doppelturmendspiel, in dem auf den ersten Blick Schwarz die besseren Chancen hatte - zwei verbundene Freibauern.
Weiß setzte auf die einzige Chance, den freien a-Bauern, und hatte das Glück, dass Schwarz diesen sehr ineffektiv mit Postierung seiner 2 Türmen auf seiner 2. Reihe zu stoppen suchte, an Stelle des einfachen Ta7. Als Weiß ersichtlich besser stand, kam das gegnerische Remisangebot - was sofort angenommen wurde, weil der Wettkampf zuvor 4:3 stand und somit jetzt siegreich beendet war.
An Brett 8 spielte unser Mannschaftsführer mit den schwarzen Steinen sein altbewährtes Caro-Kann. Heraus kam nach frühem Tausch der Schwerfiguren eine feste Stellung, in der Schwarz aber auch kaum Chancen auf Gewinn hatte. Da die übrigen Bretter zu diesem Zeitpunkt nicht so schlecht aussahen, bot Schwarz Remis an.Noch während der Gegner darüber nachdachte, hatte sich an Brett 5 die Lage rapide geändert und unser Mann musste aufgeben. Angesichts der frühen Führung nahm der Gegner das Remisangebot an.
Somit hat unsere Zweite einen Drei-Punktevorsprung und sollte in den nächsten zwei Spielen den Aufstieg perfekt machen.