Dass nach der letzten Runde der Verbandsliga-Nord entstandene Fernduell mit den Schachfreunden Korbach führte uns heute nach Schöneck, zur zweiten Vertretung der dortigen Schachfreunde.
Da den Schöneckern kurzfristig ein Spieler ausgefallen war, gingen wir sofort 1:0 in Führung und Bernhard am fünften Brett musste nicht aktiv ins Geschehen eingreifen.
Knapp drei Stunden später aber mussten wir den Ausgleich hinnehmen. Frank hatte schon in der Eröffnungsphase viel Zeit verbraucht und überschritt danach in eigentlich noch ausgeglichener Stellung die Zeit.
Dann gerieten wir sogar in Rückstand. Wolfgang hatte versucht, das hängende Bauernzentrum seines Gegenspielers anzugreifen, ließ dabei aber einen geschickten taktischen Schlag zu. Mit einem Turmopfer wurde Wolfgangs König ins Freie getrieben und dort fand er sich in einem von den schwarzen Springern und dem verbliebenen Turm geknüpften Mattnetz wieder, dem er auch durch ein Figurenopfer nicht mehr entkommen konnte.
Den erneuten Ausgleich erreichte Andrej. Sein Gegner hatte auf die Rochade zugunsten des Königszugs nach f8 verzichtet, womöglich versprach er sich mit dem Turm auf h8 Angriffschancen gegen die weiße Rochadestellung. Aber Andrej wies nach, dass eher der schwarze König unsicher stand. Er griff auf f- und e-Linie an, beseitigte einen verteidigenden Schwarzen Springer durch Abtausch, den anderen durch ein Qualitätsopfer und drohte schließlich mit dem anderen Turm auf die siebte Reihe zu gelangen, wonach f7 nicht mehr, oder nur noch durch Opfer der Dame, zu decken gewesen wäre. Das wollte sich Schwarz aber nicht mehr zeigen lassen und es stand 2:2.
Unmittelbar danach einigte sich Jens mit seinem Gegner auf remis. Jens hatte sich mit Schwarz solide aufgebaut und die Stellung blieb immer etwa ausgeglichen.
Wieder nur wenig später brachte uns Felix erneut in Führung. Er war von Beginn an aggressiv gegen die Pirc-Verteidigung seines Gegners vorgegangen. Die schwarze Rochadestellung nach der kurzen Rochade schwächte er zunächst durch Bauernopfer auf e6 und griff sie dann mit dem h-Bauern an. Nachdem Schwarz diesen kaltblütig mit dem Springer geschlagen hatte, wurde der Springer gleich durch ein Qualitätsopfer entfernt. Dadurch tauchte die weiße Dame vor der schwarzen Königsstellung mit Mattdrohung auf. Schwarz konnte sich noch einige Züge lang verteidigen, indem er eine Qualität zurückgab, um einen starken weißen Springer zu entfernen. Doch nachdem es Felix gelang, den anderen Springer auch noch in den Angriff einzubinden, wurden die Drohungen so stark, dass Schwarz die Dame opfern musste. Materiell sah das zuerst gar nicht so schlecht aus, Schwarz konnte immerhin drei Figuren vorweisen, aber da sein König noch immer unsicher stand, konnte Felix bald gewinnen.
Die nächste Entscheidung fiel an Brett 4. Samuel war in Zeitnot geraten und die Stellung wurde plötzlich kompliziert. Über 10 Züge mussten in fünf verbliebenen Minuten gemacht werden. Als das geschafft war, war zwar materiell noch kein Schaden entstanden, aber ein weißer Läufer auf h6 und ein Turm auf der achten Reihe schnürten die schwarzen Figuren ein. Da Weiß zudem einen Freibauern am Damenflügel bilden konnte, tauschte er einfach die Figuren ab und setzte die Bauern in Marsch, Samuel blieb nur die Aufgabe.
Zuletzt lief nur noch Daniels Partie. In der Eröffnung hatte er zwar die Initiative übernommen, da Weiß etwas passiv spielte, doch etwas Zählbares ergab sich nicht. Am Ende wurde ein Springerendspiel erreicht, in dem aber Daniel keine Gewinnchancen mehr sah. Somit blieb am Ende ein 4:4.
Da wir damit die Tabellenführung abgeben müssen, fühlt sich das Unentschieden, obwohl gegen eine starke Mannschaft erreicht, ein wenig wie eine Niederlage an.
Bericht von B. Nagel
Verweise:
[1] http://schlosspark-open.de/?q=taxonomy_vtn/term/2