Am Samstag konnten wir einen hohen Sieg gegen die Schachfreunde aus Forchheim einfahren. Mit dem 6,5-1,5 Sieg sind wir unserer Favoritenrolle gerecht geworden.
SV Wiesbaden 6½-1½ SC Forchheim
1 Khenkin,Igor 0 : 1 Prusikin,M
2 Kurnosov,Igor 1 : 0 Jansa,V
3 Palac,Mladen 1 : 0 Mons,L
4 Mista,Aleksan 1 : 0 Seyb,A
5 Tazbir,Marcin 1 : 0 Zwanzger,J
6 Bulski,Krzysz ½ : ½ Heidrich,M
7 Poetsch,Hagen 1 : 0 Kraeussling,A
8 Geske,Julian 1 : 0 Schaeffner,C
IM Julian Geske konnte an Brett 8 mit Weiß als erster den vollen Punkt einfahren. Der Gegner wählte die Philidor-Verteidigung. Zwar stand Schwarz recht sicher, hatte dafür aber kein aktives Spiel. Als Schwarz noch einen starken weißen Bauernhebel zuließ, wonach sich die Stellung öffnete, war es wahrscheinlich schon verloren für Schwarz. Immerhin hatte Weiß zwei gefühlte Mehrbauern, da der weiße Bauer auf b3 die schwarzen Bauern auf a6, c6 und c5 mühelos aufhalten konnte. Währenddessen sorgte der Vormarsch des weißen e-Bauerns für die Entscheidung. In sowieso hoffnungsloser Stellung überschritt der Gegner im 28. Zug noch die Zeit.
Direkt im Anschluss mussten wir aber den Ausgleich hinnehmen. GM Igor Khenkin spielte an Brett 1 mit Schwarz spielend die Ragozin-Verteidigung. Nach einer starken Neuerung des Gegners nahm Igor ein Bauernopfer an, welches aber zu starkem Gegenspiel führte. Der gegnerische Angriff gegen den König war zu stark. Die zwei weißen Läufer dominierten das Brett und Igor konnte das Matt nur unter Hergabe von Material abwenden. Dies änderte aber nichts an seiner Niederlage.
GM Mladen Palac jedoch stellte an Brett 3mit Schwarz den Vorsprung wieder her. Sein Gegner opferte in der klassischen Variante des Sizilianers seinen Läufer auf h6 gegen den kurz rochierten schwarzen König. Das Opfer sah sehr verlockend aus. Nach einer Ungenauigkeit von Weiß verflog der Angriff und Schwarz hatte einfach eine Figur mehr, die er ohne weitere Probleme zum Sieg verwertete.
An Brett 7 holte IM Hagen Poetsch mit Schwarz den nächsten ganzen Punkt. In einer Nebenvariante des Benkö-Gambits erlangte Schwarz gutes Spiel. Weiß opferte den e-Bauern um Schwarz einen vereinzelten Doppelbauern auf der e-Linie zu geben. Lange blieb die Partie im Gleichgewicht. Dann jedoch gab der Weißspieler ein unnötiges Schach, anstatt einfach eine Figur zurückzunehmen. Anscheinend hatte er irgendetwas übersehen. Danach hatte Schwarz einfach eine Figur mehr.
GM Krzysztof Bulski machte mit seinem Remis an Brett 6 den Sieg klar. Mit Weiß hatte er im geschlossenen Sizilianer nie Vorteil herausholen können. Recht bald jedoch entstand ein Damenendspiel, welches sehr hohe Remistendenz hatte. Der Weißspieler probierte es noch 30 Züge lang, bis er ins Remis einwilligte.
An Brett 2 konnte Igor Kurnosov als Weißer einen schwarzen Königszug noch in der Eröffnung erzwingen. Das war jedoch noch nicht so schlimm. Schwarz erhielt mit zwei verbundenen Freibauern im Zentrum gutes Gegenspiel für den geopferten Bauern. Nachdem Weiß die Bauern blockieren konnte, schlug der Gegenangriff durch. Mit nunmehr 4,5 Punkten aus 5 Spielen gehört er zu den Topscorern der Liga.
GM Aleksander Mista bekam an Brett 4 in der Englischen Eröffnung als Weißer leichten Vorteil. Nach einer Abwicklung entstand ein Turmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern, in dem Weiß einen Mehrbauern besaß. Die Verteidigung war schwer und nachdem der weiße Turm auf der 7. Reihe auftauchte, sah es sehr gut aus für Weiß. Die Sache war jedoch nicht so klar wie es schien. Erst ein grober Fehler im Turmendspiel brachte Weiß den Sieg.
An Brett 5 stand IM Marcin Tazbir schon nach der Eröffnung als Schwarzer leicht besser. Alsbald gewann er die Qualität. Das Endspiel mit Mehrqualität und später mit Mehrturm sah leicht gewonnen aus. Jedoch zog es sich noch etwas in die Länge, bis Schwarz endlich den ganzen Punkt eingefahren hatte.
Somit haben wir mit einem hohen Sieg die erste Pflichtaufgabe an diesem Wochenede gut erledigt. Morgen geht es gegen die Schachfreunde aus Berlin, die gegen Griesheim ihren ersten Sieg einfahren konnten.
Verweise:
[1] http://schlosspark-open.de/?q=taxonomy_vtn/term/1