Ein Aufschrei unseres 8.ten Brettes läßt mich das Schlimmste befürchten- dann Erleichterung.
Er hat gegen den Edelreservisten ( 1963 DWZ ) ein Remis erreicht. Sein früher Damenausflug nach c6 im angenommenen Damengambit sah für mich etwas ungewöhnlich aus.
Zurück an die vorderen Bretter. Brett 1 wurde mit dem sizilianischem Grandprixangriff konfrontiert. Er sei inspiriert durch einen kürzlichen Carlsensieg, ließ mich der Gegner später wissen. Unser Mann schlug einmal auf f5 mit dem gBauern, um dann weitere Linienöffnung mittels e5 und f6 abzufedern. Leider geriet er nach Annahme eines Bauernopfers in eine sehr passive Stellung. Weiß brachte seine Türme auf die halboffenen b-und-dLinien, um dann (meines Erachtens zu früh) den Bauern auf d6 zurückzuerobern. An dieser Stelle wurde Remis vereinbart.
An Brett 2 hatte der Berichterstatter in einer Variante des Zweispringerspiels im Nachzug die Qualität gegeben, um den dann verbleibenden schwarzen Läufer zu einem „Großbauern“ auf b6 zu degradieren und auf den Isolani c5 zu spielen. Ganz sicher war ich mir der Sache nicht, hatte ich doch selber eine zerissene Bauernstellung und momentan nur einen Bauern für die Qualität. Mein Gegner strebte dementsprechend auch schnell durch Damentausch das Endspiel an. Dies hatte ich als auch spielbar für mich angesehen,da ich die Bauernmehrheit am Königsflügel hatte. Die Frage eines Vereinskameradens, ob ich das Qualitätsopfer auch gegen einen Titelträger gespielt hätte, wurde spontan mit ja beantwortet. Ungefragt und deswegen auch unbeantwortet geblieben die damit verbundene Ergebnisfrage.
In der Partie gewann ich dank weiterer dann entstandener schwacher Bauern auf g5 und e5 und der Bildung von verbundenen Freibauern auf f5 und g4.
Brett 3: Damenbauernspiel. Schwarz dringt mit Turm nach c2 ein, Weiß opfert die Qualität auf e7, wohl, um ein nach sofortigem Lc3 mögliches Scheinopfer auf a3 zu verhindern. Am Ende siegt Schwarz, indem er die Qualität zurückgibt und der verbliebene Springer dem Läufer überlegen ist.
Brett 4: Bei einem Fianchetto auf g7 und dann c5 ist immer die Frage, ob man dc spielen soll. Hier hat es Weiß getan, Leichtfiguren-und Damentausch auf c3und später im Endspiel fiel noch der Stützbauer f6.
Brett 5: Es entstand das TurmEndspiel mit ungleichfarbigen Läufern und einer kleinen Bauernschwäche bei Weiß in Form eines Isolanis auf Weiß=Läuferfarbe. Schwarz mit der Bauernmehrheit am Damenflügel. Hier hatte ich das Gefühl, daß die Weiße mit genauem Spiel remis halten könne, eventuell sogar durch Opfer des Bauerns zur Freilegung der Diagonale. In beidseitiger knapper Zeit stellte sie leider den b-Bauern ein, wonach noch lange gespielt wurde, aber ohne daß noch große Zweifel am Ausgang waren. Ich habe mir die Durchschrift geben lassen und am Rechner im Schnelldurchgang nachgespielt. Erst wurde wohl von Schwarz eine Möglichkeit ausgelassen, in Vorteil zu kommen und dann lag der Vorteil bei Weiß aufgrund des da noch vorhandenen Läuferpaars. Vielleicht hätte Weiß nicht den Läufer gegen Springer tauschen sollen.
Brett 6: Slawisch. Lange Zeit mir unklar. Beim Stande von 4-1 bot unser Mann dann Remis, was ich als Wettkampfleiter auch gleich in ein Formular eintrug. Kleiner Schock beim Betrachten des Brettes etwas später, Uhr läuft noch,spielen die doch weiter?! Nein, sie wurde nur nicht angehalten.
Bleibt Brett 7: Weiß bot Turmtausch an, Schwarz zog den König nach g7 und hatte nach weißem Schlagen des Turms leider mittels Dd1 ein Matt im nächsten Zug.
Als Fazit bleibt, daß der Sieg wohl zu hoch war, aber ich will mich nicht beschweren.
Felix Kayser
Verweise:
[1] http://schlosspark-open.de/?q=taxonomy_vtn/term/2