Wiesbadener SV 1885 II - SK Marburg 1931/72 III 3,5:4,5

Verfasst von Gast am Mo, 01/22/2018 - 19:16

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von Thomas Böhmer
Fast in Bestbesetzung (unser erstes Brett, Florin Ungurean, ist bereits
in der ersten Mannschaft festgespielt) ging es zum fast schon
entscheidenden Spiel gegen Marburgs Dritte.

Da wir danach noch gegen die ersten drei Mannschaften der aktuellen Tabelle antreten müssen, war ein Sieg praktisch Pflicht. Angesichts unserer Aufstellung - zum ersten Mal in dieser Saison mit nur einem Ersatzspieler - gingen wir auch einigermaßen optimistisch ins Spiel.

Als Erster remisierte wieder Frank Mayer an Brett 5 mit Schwarz. Durch
Zugumstellung war eine Grünfeldindische Partie entstanden, in der
eigentlich nie wirklich was los war: 0,5:0,5.

An Brett 8 hatte es Dieter Minor mit Weiß von Anfang an nicht leicht. Er
geriet zunächst in Entwicklungsrückstand, und als es gerade so aussah,
als könnte er sich konsolidieren, büßte er entscheidend Material ein:
0,5:1,5.

Thomas Böhmer an Brett 2 kam mit Weiß in einer slawischen Partie ganz
gut aus der Eröffnung, sicherte sich das Läuferpaar und stand nach dem
Damentausch zu Anfang des Mittelspiels sehr gut. Leider stellte er einen
Bauern ein und musste sich danach mit einem Remis zufrieden geben: 1:2.

Noch dicker kam es für Boris Bernstein an Brett 6 mit Weiß. Statt gegen
seinen sehbehinderten Gegner auf dem normalen Brett zu spielen (während
dieser ein spezielles Steckschach benutzt), entschied er sich, auf
diesem Steckschach mitzuspielen. Es kam ein Damengambit, in dem zunächst
Boris Vorteile zu haben schien, aber sein Gegner konterte geschickt und
brachte ihn am Königsflügel in Bedrängnis. Auf dem ungewohnt kleinen
Brett verlor Boris die Übersicht und stellte eine Figur ein : 1:3.

Evsej Kasakevitsch stand an Brett 3 mit Schwarz in einer Königsindischen
Partie von Anfang an sehr gedrückt. Er hatte mit e5:d4 das Zentrum
aufgegeben, sein Gegner drückte mit e4 und f4 und dahinter stehenden
Schwerfiguren. Letztendlich fehlte Evsej der PLatz zum manövrieren und
er büßte eine Qualität ein. Das Endspiel konnte er nicht halten: 1:4.

An Brett 7 spielte Sebastian Schöber - ebenfalls mit Schwarz -
Wolgagambit. Zunächst sah es so aus, als ob er nicht viel Kompensation
für den Bauern hätte, doch dann bekam er einen starken Freibauern in der
b-Linie: 2:4.

An Brett 1 hatte Joachim Doehring mit Schwarz eine unregelmäßige
Eröffnung am Brett. Sein Gegner opferte früh die Qualität, um einen
Königsangriff zu erhalten. Nach einem schönen Gegenopfer von Joachim
stand sein Gegner plötzlich mit Dame gegen zwei Türme und zwei Bauern
mit schlechterer Stellung. Ein taktischer Fehler kostete ihn weiteres
Material: 3:4.

Dr. Maxim Li an Brett 4 spielte sein erstes Spiel in dieser Saison und
startete mit Weiß Verwicklungen am Königsflügel. Ohne zu rochieren ging
er den gegnerischen König an und stand am Ende mit zwei Leichtfiguren
und einem Bauern gegen einen Turm. Allerdings hatte sein Gegner einen
starken Freibauern in der h-Linie. Dieser brachte ihm genug Gegenspiel,
um am Ende ein Remis zu erreichen: 3,5:4,5.

Ein für uns enttäuschender Ausgang. Sollte nicht noch ein kleines Wunder
passieren, müssen wir wohl nächste Saison wieder in der Bezirksoberliga
antreten.