Einbiegen auf die Zielgerade

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Der dritte Spieltag trennt beim siebenrundigen Open die Spreu vom Weizen. Doch nicht immer gewinnen die, die mit weißer Weste in den Schlußtag gehen. Und es geht ja nicht nur um den Turniersieg. 31 Umschläge warten auf die Unterzeichner am Sonntagabend.

Eine Vorentscheidung um den dicksten Umschlag dürfte dabei am Brett 1 der 6.Runde am Sonntagmorgen fallen, die bekanntlich bereits um 9 Uhr beginnen wird.

Die beiden Großmeister Igor Khenkin und Viesturs Meijers haben es jeweils für sich in der Hand, sich mit einem Sieg nur noch schwer einholbar an der Spitze davonzumachen.

Eine Handvoll hartnäckiger Verfolger wartet dagegen auf einen friedfertigen Ausgang der ersten Startreihe, am liebsten in Form einer kräftezehrenden Seeschlange, darunter auch Bernhard Nagel, wie Khenkin auch vom gastgebenden Wiesbadener SV. Beide könnten sogar in der Schlußrunde aufeinandertreffen.

Am genauesten schauen allerdings die beiden Topverfolger, GM Leonid Milov und FM Johannes Carow, was am vordersten Brett passiert. Milov muss gegen FM Gerhard Junesch ran, der wie Nagel bisher eine sehr solide Leistung bot. Carow, der auch in der Jugendwertung führt, trifft auf den WSV'ler Nagel.

Alle Fünf haben bislang nur ein Remis abgegeben, dazu zählt auch der Kasseler Mark Sergin, auf den allerdings mit dem Schlosspark-Open-Sieger von 1986, GM Eckhard Schmittdiel, keine leichte Aufgabe in der Vorschlußrunde wartet.

In der Seniorenwertung treffen zwei favorisierte Internationale Meister direkt aufeinander: Leonid Sobolewski und Yuri Boidman werden sich sicher nichts schenken.

Die ungarische Nationalspielerin und Großmeisterin Anita Gara und die für Heidesheim startende Annelen Carow haben als einzige noch realistische Chancen auf den Damenpreis.

Ein Großteil der Umschläge geht an die vorderen Plätze in den 4 Ratinglassen, und hier wird noch bei den ausstehenden zwei Runden um alle Plätze gekämpft.

Hans D. Post