Sieg in der letzten Runde gegen Niederbrechen
Niederbrechen – Wiesbaden II 2,5 : 5,5
Am letzten Spieltag der Verbandsliga Nord mussten wir nach Niederbrechen. Da es unwahrscheinlich schien, dass Tabellenführer Korbach noch Punkte abgeben würde, handelte es sich bei dem Wettkampf um so etwas wie das Spiel um Platz 2. Nach den ersten Entscheidungen an den Brettern 1, 4 und 8 stand es 1,5 : 1,5. Jens hatte sich in einer ausgeglichenen Stellung mit seinem Gegner auf remis geeinigt. Gottfried musste, nachdem er einen Doppelangriff übersehen hatte, aufgeben und mir (Bernhard) selber gelang es aus eher schlechterer Position heraus, durch ein Springerscheinopfer erst in Vorteil zu kommen und dann auch direkt einen Mattangriff zu starten.
Das folgende Remis von Wolfgang schien uns ganz gut ins Konzept zu passen, denn einerseits wurde es mit den schwarzen Steinen erreicht und andererseits sahen die verbliebenen Partien überwiegend aussichtsreich für uns aus. Das Ergebnis ging aber auch in Ordnung, Wolfgang hatte etwas Initiative am Damenflügel, sein Gegner dagegen langfristig Möglichkeiten, am Königsflügel anzugreifen.
Felix brachte uns dann in Führung. Erst eroberte er eine Qualität und wenig später gelang es ihm Damentausch zu erzwingen. Danach war der Gewinn mehr oder weniger nur noch eine Frage der Technik, so dass die Aufgabe auch gleich folgte. Boris spielte eine schöne Partie am siebten Brett. Zunächst sammelte er immer mehr positionelle Vorteile und es war nicht überraschend, dass sich dann auch die Möglichkeit zu einem taktischen Schlag ergab. Mit einem Springeropfer auf f7 wurde der schwarze König in eine Gabel des zweiten Springers gelockt. Das geopferte Material wurde damit sofort zurückerobert und die schwarze Königsstellung war nun geschwächt. Wenig später sorgte das Eindringen der weißen Dame in die schwarze Königsstellung für die Entscheidung.
Zum Mannschaftssieg fehlte nun nur noch ein halber Punkt, doch der musste erst noch erspielt werden. Daniels Gegner hatte ein früheres Remisangebot mit Blick auf den Gesamtstand des Mannschaftskampfes abgelehnt und bemühte sich im Endspiel Läufer plus Springer gegen zwei Springer in Vorteil zu kommen, Samuel hatte eine erst vorteilhafte Stellung bei knapper Zeit etwas verdorben und musste nun mit einem Bauern weniger um das Remis kämpfen.
Es dauerte einige Zeit, aber dann entwickelten sich die Dinge sehr günstig für uns. Da Samuels Springer sehr stark war und zusammen mit dem Turm Mattdrohungen aufstellte, sah sich der Gegner genötigt, seinen Läufer gegen den Springer tauschen zu lassen und in ein Turmendspiel mit zwei gegen einen Bauern zu gehen, dass wenig Gewinnaussichten bot. Tatsächlich wurde dann auch bald remis vereinbart. Noch besser endete Daniels Partie. Seine zwei Springer unterstützen einen a-Freibauern, der nach einer Tauschaktion entstanden war und der gegnerische Läufer stand plötzlich so ungünstig, dass er nichts gegen den Freibauern unternehmen konnte. Durch Opfer- oder Tauschangebote, die nicht anzunehmen waren ohne den Freibauern durchmarschieren zu lassen, wurde der Verteidigungsspringer auf immer schlechtere Felder getrieben und die Springer konnten so „nebenbei“ noch etwas Material einsammeln. Die weiße Sieg war nicht mehr zu verhindern.
Die Einzelergebnisse:
Römer, Torsten - Gottschalk, Jens ½:½
Schupp, Tobias - Kayser, Felix 0:1
Meffert, Matthias - Minor, Samuel ½:½
Garzinsky, Dominik - Nagel, Bernhard 0:1
Branowski, Mieczyslaw Wiliam - Wichmann, Daniel 0:1
Egenolf, Dirk - Traudes, Wolfgang ½:½
Rudolph, Lukas - Bernstein, Boris 0:1
Henrich, David - Zwirner, Gottfried 1:0
Wiesbaden ist somit in der Endtabelle mit 14 Mannschaftspunkten auf dem 2. Platz gelandet. Meister wurden die Schachfreunde aus Korbach mit 15 MP, die ihren letzten Kampf ohne Probleme hoch gewinnen konnten. Den 3. Platz belegte unser Gegner - Niederbrechen - mit 13 MP.
Die Tabelle ist zu finden unter: http://hessen.portal64.de/ergebnisse/show/2012/230/
Bericht: Bernhard Nagel