Wiesbaden-Gründau 5,5-2,5 und keine Partie verloren
Wiesbadener SV 1885 2 - SK Gründau 1 5,5:2,5
Gottschalk, Jens - Felczer, Kevin 1:0
Kayser, Felix - Hahn, Florian 1:0
Minor, Samuel - Bialas, Bernhard ½:½
Nagel, Bernhard - Schulte, Marius ½:½
Traudes, Wolfgang - Simon, Carlo ½:½
Mayer, Frank - Felczer, David ½:½
Kuhn, Andreas - Neukirchner, Pascal 1:0
Doehring, Joachim - Tautz, Hendrik ½:½
Der Ergebnisreigen startete mit 3 Remis.
Samuel an Brett 3 hatte im Damenendspiel alles auf seinen weit vorgerückten Freibauern gesetzt und eine Figur gegeben. Der Gegner konnte leider aber mit einer Fesselung arbeiten, so daß sich durch Zugwiederholung Remis ergab. Schade, denn die Stellung schien sehr chancenreich, was in der Analyse auch durch eine Variante bestätigt wurde.
Auch Joachim an 8 hatte eine schöne Stellung: Druck gegen Isolani auf d6, schlechter Läufer auf e7. Leider erhielt der Gegner auf der e-Linie Gegenspiel und als Bauer e2 fiel, war die Zeit gekommen, mittels Dauerschach Remis zu machen.
Wolfgang an Brett 5 stand lange zumindestens optisch sehr schön, drückte er doch gegen a2 und c3. Auch hier nur Remis und Wolfgang schien mir etwas schlechtgelaunt.
Unser Brett 2 (Berichterstatter) war zu diesem Zeitpunkt auch schlecht gelaunt, da der geschlossene Sizilianer schlecht behandelt wurde, und der König, statt sicher im Rochadehafen zu sein, auf dem Brett herumirrte und das bei großem Entwicklungsvorsprung des Gegners (Stellvertretend 30.Zug Lc1 zieht zum ersten Mal, paar Züge später sogar erst der Turm auf a1.). Da der Gegner trotz hohem Zeitverbrauch einige Züge später ausser einem Bauern nichts Konkretes erwirtschaftet hatte, besserte sich die Laune. Weiß konnte ungestraft erst das Material ausgleichen und dann sogar mit Bauernplus in ein Endspiel gehen, welches gewonnen wurde.
Zwischenzeitlich hatte Jens an Brett 1 gewonnen. Als Schwarzer kam er gut aus dem Alapin-Sizilianer heraus und hatte das etwas bessere Spiel gehabt. Weiß konnte seine Stellung jedoch stabilisieren und ging in beidseitiger Zeitnot in den Angriff über. Auf den ersten Blick sah es für beide Spieler so aus, als ob dies für Weiß verheißungsvoll ist aber es zeigte sich schnell, dass die Stellung nur für Jens gut war. Einer Mehrqualität folgte ein weiterer Figurenverlust.
Frank an Brett 6 nutzte diesen Zeitpunkt, um seine mir sehr aussichtsreich scheinende Stellung remis zu geben.
4 Punkte erreicht und Bernhards Turmendspiel an Brett 4 war leider zwar unverlierbar, aber auch ungewinnbar. Schade, da er zwischenzeitlich einen Bauern mehr gehabt hatte im Schwerfigurenendspiel(anscheinend vom Gegner zur Besänftigung gegeben).
Andreas kam mit Schwarz gegen seinen erst 14jährigen Gegner nach einigen ungenauen Zügen in der Eröffnung (die mit 1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. Lf4 c5 begann) schwer unter Druck und stand im frühen Mittelspiel ziemlich gefährdet. Doch dann setzte der Weißspieler nicht kräftig genug fort und bot Damentausch an. Nach weiteren Abtauschaktionen ergab sich eine für Weiß nachteilige Stellung mit jeweils zwei Türmen und noch ein paar Bauern. Nach 70 Zügen konnte Wiesbaden einen weiteren Sieg verbuchen.
Persönliches Fazit: Bis auf Brett 2 hatten unsere Gegner mehr Glück.
Eine Runde vor Schluss liegt Wiesbaden somit auf dem 3. Platz. Korbach und der Gegner der letzten Runde - Niederbrechen - liegen einen Mannschaftspunkt vorne. Trotz des relativ leichten Gegners von Korbach ist dennoch alles möglich.
Bericht von Felix Kayser