Mit starkem Unentschieden Tabellenführung verteidigt
Am 5. Spieltag der Verbandsliga Nord kam es zum Spitzenkampf Wiesbaden - Korbach. Korbach war klarer Favorit. Immerhin traten sie mit 3 GMs, 1 IM und 1 FM an. Dennoch konnte Wiesbaden dagegen halten und ein starkes 4-4 erzielen.
Wiesbadener SV 1885 2 - Sfr. Korbach 1 4:4
1. Dubkov, Andrej - Czebe, Attila 1:0
2. Gottschalk, Jens - Kearns, Christopher ½:½
3. Kayser, Felix - Izso, Daniel 0:1
4. Minor, Samuel - Husari, Satea ½:½
5. Nagel, Bernhard - Rymar, Evgeniy 1:0
6. Wichmann, Daniel - Zatschek, Mark 1:0
7. Traudes, Wolfgang - Varga, Zoltan 0:1
8. Mayer, Frank - Pap, Misa 0:1
An Brett 8 spielte Frank mit Weiss gegen GM Pap (Sizilianisch mit 2. c3).
Frank misshandelte die Eröffnung ein wenig, was man sich gegen einen
Großmeister natürlich nicht leisten darf.
Im Übergang zum Mittelspiel verlor Frank schließlich einen Bauern und
danach auch schnell die Partie (0:1).
An Brett 4 spielte Samuel mit Weiss gegen IM Husari ebenfalls
Sizilianisch.
Nach Samuels langer Rochade opferte sein Gegner den Bauern a7 für
einen Königsangriff.
Diesen konnte Samuel mit etwas Gück abwehren, das anschließende
Turmendspiel war Remis (0,5:1,5).
An Brett 2 hatte Jens schon früh ein Remisangebot seines Gegners
(Kearns) abgelehnt.
Mit Weiss hatte er Katalanisch gespielt.
Kurz vor der Zeitkontrolle hatte er seine Stellung nicht wirklich
verbessern können und tat seinem Gegner schließlich den Gefallen (1:2).
An Brett 6 überspielte Daniel seinen Gegner (Zatschke) in einer eher
seltenen Variante von Caro-Kann aus der Eröffnung heraus.
Den Materialvorteil (eine Qualität für einen Bauern) baute er schnell
weiter aus und verwertete ihn souverän (2:2).
An Brett 7 gelang es Wolfgang, GM Varga mit einem positionellen
Qualitätsopfer im Mittelspiel ins Schwitzen zu bringen.
Eröffnet wurde hier mit der Aljechinverteidigung.
Sein Gegner hatte alle Mühe, seine Blockade auf den schwarzen Feldern
zu brechen.
Leider glang es ihm dann doch (2:3).
An Brett 3 spielte Felix mit Schwarz gegen Iszo Sizilianisch.
Aus der Eröffnung heraus stand er etwas schlechter.
Zur Verwunderung seiner Mannschaftskameraden zauberte Felix beim
Übergang ins Endspiel mit wenigen Figuren doch noch ein paar taktische
Motive aufs Brett, die recht vielversprechend aussahen. Leider griff
er später fehl (2:4).
An Brett 1 spielte Andrej gegen GM Czebe.
Beide wollten der (jeweils nicht vorhandenen, wie sich später
herausstellte) Vorbereitung des Gegners aus dem Weg gehen.
So entstand nach 5 Zügen eine Position, die beide nicht gut kannten
(Slawisch mit Db3).
Andrej kam damit anscheinend besser zurecht.
Kurz vor der Zeitkontrolle wollte er in Zeitnot dreimalige
Stellungswiederholung reklamieren, machte dabei aber zum Glück einen
Formfehler.
GM Csebe entschied sich daraufhin abzuweichen, verlor Material und
später auch die Partie (3:4).
Nun kam es - wie schon so oft - an Brett 5 auf Bernhard an.
Er hatte mit Schwarz Slawisch gegen Rymar gespielt und einen Angriff
seines Gegners mit Bauerngewinn abgewehrt.
Das Endspiel konnte er dank geduldigen Spiels gewinnen (4:4).
Alles in allem eine kleine Sensation gegen die starke Truppe aus Korbach!
Die 2. Mannschaft liegt nun mit 9 Mannschaftspunkten und 28 Brettpunkten auf dem ersten Platz. Korbach besitzt ebenso 9 Mannschaftspunkte aber 1,5 Brettpunkte weniger. Bei noch 4 ausstehenden Runden verspricht dies einen spannenden Aufstiegskampf.